unser Leitsatz

 

Durch ein engagiertes LehrerInnenteam verlassen unsere Kinder die liebevoll vorbereitete Volksschule Bürserberg mit solider schulischer Basis im Rahmen der individuellen Möglichkeiten als offene, neugierige, flexible, einfühlsame und sozial kompetente, hilfsbereite, humorvolle, selbstbewusste, kritische junge Menschen mit vielen positiven Erfahrungen, bestens gerüstet für den Übertritt in die weiterführende Schulen.


Pädagogik

Unsere Lehrerinnen orientieren sich an der Montessoripädagogik. Wir arbeiten und forschen in den Bereichen Arithmetik, Sprache, Geometrie, Geographie, Biologie, Geschichte, Kunst und Musik ausschließlich mit Montessorimaterialien. Jedes Kind wird individuell betreut und gefördert. Die Kinder erhalten für jede Arbeit eigene Einführung (Darbietung).

 

Dann werden die jeweiligen Arbeitsschritte genau besprochen, bevor die Kinder alleine oder in kleinen Gruppen an dem besprochenen Thema zu arbeiten beginnen. Mit Abschluss der Arbeit reflektiert das Kind sich selbst– „... was war leicht, spannend, schwierig, was habe ich entdeckt?...“ Der Vorteil des Montessorimaterials liegt in der Selbstkontrolle. Das Material gibt dem Kind auch Rückmeldung über die Richtigkeit. Die Lehrperson bleibt in der Rolle des Begleiters und Beraters.

 

Da wir eine Regelschule sind, erfüllen wir auch alle Anforderungen des Lehrplanes für jede einzelne Schulstufe. Je nach Entwicklungsstand des Kindes können wir in den einzelnen Lernbereichen jedem Kind die nötige Zeit und den Raum geben, die es braucht um die Inhalte zu begreifen. Auf besondere Interessen und Fähigkeiten können wir flexibel eingehen und sie gezielt fördern. Durch das praktische Hantieren mit dem Montessorimaterial können auch lernschwächere Kinder Lerninhalte über das „Begreifen“ leichter verstehen.

Großes Augenmerk legen wir auf die soziale Entwicklung der Kinder. Durch die offene Arbeitsweise, können sich die Kinder ihre Arbeitspartner zum Teil selbst aussuchen. Sie erwerben soziale Kompetenzen und lernen Konfliktsituationen (alleine) zu meistern.

 

 

Wir legen großen Wert auf höflichen und wertschätzenden Umgang untereinander. Die Kinder lernen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und sie auch respektvoll auszudrücken. In Konflikten sollen die Kinder die Wahrnehmung des Mitmenschen akzeptieren. Wir versuchen die Kinder anzuleiten, Empathie für den Mitmenschen zu entwickeln und Wege für eine friedliche Lösung zu finden. Es gibt klare Regeln und Grenzen, an die sich jeder zu halten hat. In diesem festen Rahmen können sich die Persönlichkeiten entfalten. Zum Beispiel ist die Lernzeit vorrangig Arbeitszeit, in der sich die Kinder mit Lerninhalten beschäftigen.

Die Grundfertigkeiten werden durch Hausübungen gefestigt. Mit den Wochenhausaufgaben, die am Dienstag ausgeteilt und bis Montag abzugeben sind, lernen die Kinder sich die Arbeit einzuteilen und selbständig zu arbeiten. Jede Hausübung wird vorab mit den Kindern besprochen, anschließend kontrolliert und mit den Kindern reflektiert.

 

Pro Semester finden ausführliche Elterngespräche statt. Im Rahmen dieser Gespräche geben wir Auskunft über die sozialen Kompetenzen, das Arbeitsverhalten und natürlich über die fachlichen Fähigkeiten und Lernfortschritte der Kinder. Parallel dazu finden auch Kindergespräche statt - auch die Kinder wollen (und sollen) informiert werden. Zu… Semesterende führen wir noch Kinder-Eltern-LehrerInnengespräche durch. Im Rahmen dieser Gespräche steht das Kind im Mittelpunkt. Es präsentiert seine Arbeit -  ein Material, einen Versuch oder sein Portfolio. Bei allen Gesprächen stehen die Fähigkeiten und Stärken des Kindes im Vordergrund!

Lernen in der Volksschule Bürserberg

Im Rahmen einer schulübergreifenden Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Lernen, Begabung und Intelligenz aus Sicht der Lernforschung“ referierte Prof. Dr. phil. Nat. Willi Stadelmann über Begabung, Talente, Förderung und Lernen mit Bezug auf die neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung. Einige Eindrücke möchte ich Ihnen mitgeben und den Bezug zum Lernen in der Volksschule Bürserberg herstellen.

„Die Erkenntnisse belegen, Menschen sind Unikate. Jedes Gehirn ist ein Unikat. Jeder Mensch ist ein Unikat. Je mehr der Mensch lernt, desto größer wird seine Einzigartigkeit (Stadelmann)“. Jeder Mensch besitzt von Anfang an einen „Koffer“ voller Fähigkeiten, Begabungen, Talente oder Anlagen. Besonders leicht lassen sich diese Begabungen in den ersten vier Lebensjahren aktivieren. Eltern, die vorsingen, vorlesen, die Kinder mitmachen, mithelfen lassen (kochen, Wäsche aufhängen, basteln,…) helfen den Kindern, ihre Begabungen zu entdecken. Durch Lernen und Üben werden die Begabungen weiter entwickelt. Durch aktives Lernen verändert sich nachweislich die Struktur der Nervenzellen im Gehirn. Lernen bedeutet daher ständige Veränderung und Entwicklung. Lao Tse formulierte schon von tausenden von Jahren „alles Flexible und Fließende neigt zu Wachstum, alles Erstarrte und Blockierte verkümmert und stirbt.“
„Lernen“ bedeutet erfahren, begreifen und tun.

„Sage es mir, und ich werde es vergessen.
  Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten.
  Lass es mich tun, und ich werde es können.“
(Konfuzius – 515-479 v. Chr.)

So „tun“ die Kinder, wenn sie in der Volksschule Bürserberg forschen und mit Lernmaterialien hantieren. Wir Lehrerinnen führen im Rahmen einer Darbietung in die neue Arbeit ein und erklären zuerst.

 

Anschließend wiederholen wir gemeinsam mit den Kindern das Neugelernte im Rahmen eines Frage- und Antwortspiels in 2 Stufen. Auf der ersten Stufe nennt die Lehrerin die neuen Begriffe und fragt die Kinder: „Kannst Du mir …. zeigen?“ Das Kind hört den neuen Begriff und zeigt auf das passende Material. Die neuen Begriffe prägen sich ein. In der zweiten Stufe hat sich das Kind die Begriffe eingeprägt und kann die neu gelernten Begriffe wiedergeben. Die Lehrerin zeigt auf das Material und fragt: „Kannst Du Dich noch erinnern, wie dieses Material heißt?“ Nun ist das Neuerlernte gefestigt.

 

Gemeinsam mit den Kindern wird besprochen, wie mit dem Material gearbeitet und wie das Gelernte festhalten werden soll. Die Kinder entscheiden, ob sie ein Heftchen, ein Plakat, ein Referat gestalten oder das Gelernte ins Heft schreiben. Sie entscheiden auch wo sie arbeiten, auf einem Teppich am Boden oder am Tisch, im Lernraum oder vor der Klasse. 

 

So „erarbeiten“ sich die Kinder auch Schreiben von Briefen und Geschichten.

Kinder, die noch nicht so gut schreiben können gestalten Bildergeschichten und erfahren Satzbau und Wortschatz durch Schneiden und Kleben.

  

Mit den Worten von Galileo Galilei (1564-1642) möchte ich schließen: „Man kann einen Menschen nicht lehren, man kann ihm nur helfen,
…..es in sich selbst zu tun,
…..es in sich selbst zu finden,
     es in sich selbst zu entdecken